Otto Neururer
„Es geht nicht so sehr gegen mich als gegen die Kirche...Ich habe nur meine Pflicht getan.
Wenn das Unrecht sein soll, dann bin ich bereit dafür zu sterben.“
* 25.03.1882 geboren in Piller bei Landeck in Österreich
1907 Priesterweihe im Dom zu Brixen
1914 Religionslehrer in Hall in Tirol
1918 Pfarrer in Innsbruck am heutigen Dom
1932 Pfarrer in Götzens in Tirol
1938 verhaftet in Götzens
30.05.1940 gestorben im KZ Buchenwald bei Weimar
Lebensweg
Otto Neururer wurde als 12. Kind einer Müllers- und Bauernfamilie geboren. Von Geburt an war er schwächlich, verfügte aber über hohe geistige Fähigkeiten. Auf Grund der Gegebenheiten, ging sein Wunsch Missionar zu werden, nicht in Erfüllung. Nach seiner Priesterweihe wirkte er als Religionslehrer und dann als Pfarrer an drei Orten. Im Religionsunterricht bezog er das Alte Testa- ment ein, obwohl das verboten war. Schon 1932 sagte er: „Es heißt jetzt, gut ist, was dem deutschen Volk nützt, schlecht ist, was dem deutschen Volk schadet. Damit wird deutsches Blut und Rasse an die Stelle Gottes gesetzt, der allein die Norm für gut und schlecht ist und dem das allein zusteht. Darum ist das eine Irrlehre.“
In der Gemeinde Götzen erinnert man sich an seine Frömmigkeit und seine Volksmission.
Leidensweg
Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 wurde er verklagt eine „deutsche Ehe“ verhindert zu haben, weil er einem geschiedenen und aus der Kirche ausgetretenen SA- Mann die kirchliche Trauung verweigerte. Daraufhin wurde er festgenommen und zunächst ins Gestapo- Gefängnis
in Innsbruck gebracht, dann in das KZ Dachau und von dort im September 1939 ins KZ Buchen -
wald. Dort bat ihn ein Mitgefangener um die Taufe, die er, obwohl er eine Falle witterte, vollzog. Zur Strafe kam er in den Bunker, wo er mit dem Kopf nach unten aufgehängt wurde und nach 34 qualvollen Stunden verstarb.
Seine Leidensbereitschaft während der Haftzeit brachte seinen Mithäftlingen Trost und Mut.